Pressemitteilungen des VDV

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ÖPNV 2013: mehr Fahrgäste, steigende Einnahmen, höhere Kosten

Durchwachsene Bilanz für die deutschen Bus- und Bahnunternehmen: Im vergangenen Jahr stiegen zwar die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erneut, diesmal um 0,8 % auf über 9,8 Milliarden. Und auch die Einnahmen aus dem Ticketverkauf legten um 3,3 % auf insgesamt über elf Milliarden Euro zu. Dennoch ist die wirtschaftliche Lage der ÖPNV-Unternehmen schwieriger geworden. Deutlich höhere Kosten, unter anderem bei Busanmietungen (+ 4,5 %) und Personal (+ 1, 1 %), belasten das Gesamtergebnis und führen dazu, dass der Kostendeckungsgrad sinkt: von durchschnittlich 77,9 % auf 77,1 %.

VDV-Präsident Jürgen Fenske zur aktuellen Bilanz: „Das letzte Jahr brachte für die Branche Licht und Schatten. Es ist ein Erfolg, dass wir die Fahrgastzahlen auf hohem Niveau erneut steigern konnten. Und auch die deutliche Zunahme bei den Ticketeinnahmen ist ein erfreuliches Ergebnis. Allerdings zeigt der sinkende Kostendeckungsgrad, dass die Einsparungsbemühungen der Unternehmen und die Einnahmen durch die Fahrgäste alleine nicht mehr ausreichen, um das immer umfangreichere Bus- und Bahnangebot entsprechend zu finanzieren.“

Busverkehr mit leichtem Zuwachs bei Fahrgastzahlen und Verkehrsleistung
Positiv entwickelt hat sich im letzten Jahr die Nachfrage im Busbereich. Die Fahrgastzahlen sind hier zwar im Verhältnis zu Eisenbahn und Tram (jeweils +1%) mit 0,5 % nur halb so stark gestiegen. Das ist zwar eine Verbesserung zu den Vorjahren, als die Nachfrage vor allem beim regionalen Busverkehr eher stagnierte oder sogar sank: „Trotzdem bleibt es bei der schwierigen Situation des ÖPNV im ländlichen Raum. Das dortige Busangebot wird zu 70 – 80 % von Schülern genutzt. Die dort tätigen Verkehrsunternehmen spüren den demografischen Wandel und die rückläufigen Schülerzahlen am deutlichsten“, so Fenske. Auch die Verkehrsleistung (gefahrene Kilometer pro Fahrgast) ist bei den Bussen um + 0,3 % gestiegen. Insgesamt erbrachten die Busse und Bahnen im Nahverkehr letztes Jahr 92,5 Milliarden Personenkilometer, das sind über 253 Millionen Kilometer pro Tag, ein erneuter Rekordwert.

Öffentliche Mittel für den ÖPNV sinken seit 10 Jahren
Der VDV appelliert an Bund und Länder angesichts steigender Kosten und zunehmender Verkehrsleistung, die Kofinanzierung des ÖPNV nicht weiter zurückzufahren. In den vergangenen zehn Jahren sanken die Zahlungen der öffentlichen Hand um fast 250 Millionen Euro (-6,4 %). Im selben Zeitraum stiegen die Fahrgastzahlen um 7,4 %, die Kosten sogar um rund 12 %. „Die fehlenden öffentlichen Gelder haben die Unternehmen durch Einsparungen und die Kunden durch Ticketpreiserhöhungen bislang weitestgehend kompensiert. Doch gerade angesichts der anstehenden Sanierungsinvestitionen im ÖPNV von mindestens vier Milliarden Euro muss allen verantwortlichen Politikern klar sein, dass es ohne zusätzliche öffentliche Gelder keine Modernisierung oder große Angebotserweiterung des ÖPNV mehr geben wird. Ohne weitere Unterstützung von Bund und Ländern können die Städte, Kommunen und Gemeinden die notwendigen Investitionen in die ÖPNV-Infrastruktur nicht stemmen“, so Fenske abschließend.