VDV-Positionen

Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken als Teil der Energiewende
Hindernisse bei einer schnellen, kostengünstigen und aufwandsarmen Elektrifizierung

Ist die Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken alternativlos?


Bei der Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken in Deutschland standen bisher vor allem folgende Aspekte im Vordergrund:
  • Die elektrische Traktion ermöglicht deutlich höhere Höchstgeschwindigkeiten wegen der im Zug installierten hohen spezifischen Antriebsleistung (kW/t).
  • Die elektrische Traktion ermöglicht den Einsatz von schweren Güterzügen mit weniger Lokomotiven und das bei höherer Geschwindigkeit.
  • Die elektrische Traktion ermöglicht relativ einfach, viele Radsätze, insbesondere die der für den S-Bahn-Betrieb vorgesehenen Triebwagen, anzutreiben und infolgedessen eine hohe Beschleunigung sowie eine rein elektrische Bremsung mit Energierückspeisung dieser Fahrzeuge zu gewährleisten.

Die politisch gewollte Energiewende, das heißt die Abwendung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas und hin zu regenerativen Energien wie Windenergie, Sonnenenergie, Wasserkraft, hat dazu geführt, dass seit ca. 10 Jahren bei der Beschaffung von Schienenfahrzeugen wieder solche mit elektrischem Antrieb bevorzugt werden. Diese Entwicklung ist vergleichbar mit der bei den Kraftfahrzeugen, da seitens der Politik vorgesehen ist, in absehbarer Zukunft keine Pkw mehr mit Verbrennungsmotoren zuzulassen. Um aber einen elektrischen Bahnbetrieb zu realisieren, werden jetzt auch Strecken als „elektrifizierungswürdig“ betrachtet, bei denen ansonsten die oben genannten Aspekte keine oder untergeordnete Bedeutung haben. Mehr Informationen dazu finden Sie in diesem VDV-Positionspapier.