Pressemitteilungen des VDV

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Die Corona-Bilanz des ÖPNV: wirtschaftliche Lage bleibt schwierig, Erholung ab 20. März erwartet

Omikronwelle hat die Verluste in 2021 auf circa vier Milliarden erhöht

Auch das vergangene Pandemiejahr und die erneute Welle im Winter haben die deutschen Nahverkehrsunternehmen hart getroffen. Nach aktuellen Berechnungen des Branchenverbands VDV liegen die Einnahmeverluste bei rund vier Milliarden Euro für 2021. Ursprünglich hatte man mit 3,6 Milliarden Euro Verlusten kalkuliert. Durch die im Herbst stark gestiegenen Inzidenzen und wieder zunehmenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens im Rahmen der Omikronwelle sind die Fahrgeldeinnahmen allerdings nochmal um etwa 400 Millionen mehr zurückgegangen als ursprünglich prognostiziert. Und auch das Jahr 2022 bleibt wirtschaftlich schwierig für die Branche, wenn auch wieder deutlich besser als 2021: Nach aktueller Prognose des VDV fehlen dieses Jahr voraussichtlich weitere 3,1 Milliarden Euro an Fahrgeldinnahmen. Ab dem Frühjahr rechnet die Branche wieder mit Fahrgast- und Einnahmezuwächsen.

VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Die wirtschaftliche Lage bleibt für die Nahverkehrsunternehmen auch in diesem Jahr deutlich angespannt. Aber wir haben nach aktueller Prognose die Talsohle weitgehend durchschritten und rechnen damit, dass ab April die Fahrgastzahlen und Einnahmen wieder steigen werden. Wenn die von Bund und Ländern beschlossenen, weitreichenden Lockerungen ab 20. März greifen, dann wird auch ein Großteil der Fahrgäste nach und nach in den ÖPNV zurückkehren. Dies ist dringend nötig, wenn wir das Wachstum bei Bus und Bahn erreichen wollen, was wir bis 2030 mit Blick auf die Erfüllung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor erreichen müssen. Die Branche setzt nun alle Kraft daran, so schnell wie möglich die Fahrgäste zurückgewinnen und neue Kundinnen und Kunden von uns zu überzeugen.“

Fahrgastzahlen: minus 22 bis minus 40 Prozent im Vergleich zu 2019
Die Fahrgastzahlen im deutschen ÖPNV liegen aktuell weit hinter dem Niveau von 2019 zurück. Durch die inzwischen mehr als zweijährige Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen und fehlenden Fahrtanlässe im Tourismus, im Berufsalltag und bei Schulen und Universitäten liegt die Nachfrage etwa 22 bis 40 Prozent unter der von Ende 2019. „Aktuell liegen wir aufgrund der Omikronwelle weit hinter den Fahrgastzahlen, die wir vor der Pandemie hatten. Wir haben aber in den vergangenen zwei Jahren festgestellt, dass die Nachfrage nach Ende der jeweiligen Infektionswelle wieder relativ schnell auf 70 bis teilweise 90 Prozent des früheren Niveaus gestiegen ist. Damit rechnen wir auch in diesem Jahr. Bis Ende 2022 sollten wir, je nach Entwicklung der Pandemie, bundesweit wieder bei etwa 85 Prozent der Fahrgastzahlen liegen, die wir 2019 hatten. Dann fehlen allerdings immer noch rund 15 Prozent der Kundinnen und Kunden, um das Niveau zu erreichen von dem aus wir eigentlich jährlich deutlich wachsen wollten. Hier arbeiten wir bereits an geeigneten Lösungen und Maßnahmen, um Fahrgäste wieder dauerhaft zurückzugewinnen“, so Wortmann.

Rettungsschirm von Bund und Ländern verhindert auch 2021 und 2022 größeren Schaden
Nach 2020 haben Bund und Länder durch ihre finanzielle Unterstützung im Rahmen eines Rettungsschirms auch im letzten und in diesem Jahr für die Branche größeren und nachhaltigen wirtschaftlichen Schaden verhindert. „Wir sind den politischen Entscheidern für diese Unterstützung zu großem Dank verpflichtet. Aber wir haben im Rahmen der Coronakrise eben auch einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung und zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Mobilität geleistet, indem wir trotz deutlich weniger Nachfrage nahezu keine Angebotseinschränkungen bei Bus und Bahn umgesetzt haben. Das war klarer politischer Auftrag, den wir aus eigener Überzeugung und Verantwortung gerne mitgetragen haben, der aber auch hohe Einnahmeverluste für die Branche bedeutet hat“, so Wortmann abschließend.