Pressemitteilungen des VDV

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Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr wächst stetig

Schon 29 Güterbahnen sind Mitglied, erste gemeinsame Verkehre werden erfolgreich umgesetzt

Im Mai diesen Jahres gründeten der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und zwölf der rund 150 beim VDV organisierten Güterbahnen gemeinsam das „Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr“. Ziel des Zusammenschlusses ist es, den Einzelwagenverkehr im Schienengüterverkehr zu stärken, um damit einen Beitrag zur Erhöhung des Marktanteils der Güterbahnen insgesamt zu erreichen. Rund sechs Monate nach der Gründung ist das Netzwerk inzwischen erheblich gewachsen und erste gemeinsame Verkehre werden erfolgreich umgesetzt. Aktuell haben sich bereits 29 Güterbahnen dem Bündnis angeschlossen, weitere haben ihr Interesse bekundet.

Joachim Berends, VDV-Vizepräsident und Vorstand der Bentheimer Eisenbahn: „Wenn wir bis 2030 deutlich mehr Güter auf die Schiene verlagern wollen, um die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen, dann geht das nur gemeinsam und in Zusammenarbeit mit möglichst vielen Akteuren. Deshalb kommt dieses Netzwerk zur rechten Zeit und das große Interesse der Unternehmen daran zeigt, dass wir mit dem Kooperationsgedanken den richtigen Impuls in die Branche gegeben haben.“

Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende von DB Cargo:
„Wir bringen den Klimaschutz in die Fläche! Wenn wir Güter auf ihrer gesamten Lieferkette komplett über die Schiene transportieren, ist das maximaler Klimaschutz – und darum ist es gut, dass der Einzelwagenverkehr im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung explizit im Fokus steht. Wenn wir hier als Branche untergehakt unterwegs sind, kommt das vor allem unseren Kunden zu gute. Denn mit unserer Allianz können wir wirklich jedes Kundenbedürfnis an jedem Ort in diesem Land erfüllen. Und wir können gemeinsam gegenüber Politik und Kommunen vor Ort deutlich machen, welche Weichen für den wichtigen Einzelwagenverkehr jetzt gestellt werden müssen. Güter gehören auf die Schiene. Nicht auf die Ortsdurchfahrt oder die rechte Spur der Autobahn.“

Besonders erfreut zeigen sich Berends, Nikutta und weitere Partner über die ersten drei konkreten Projekte, die im Rahmen des Netzwerks Zukunft Einzelwagenverkehr bereits auf die Schiene gebracht wurden:

Intermodale Getränketransporte
(Kreisbahn Siegen-Wittgenstein und DB Cargo)
Die Trinks GmbH, einer der führenden Getränkehändler Deutschlands, bringt die Produkte aus dem Hause Krombacher per Zug von Kreuztal bis an den Rand der deutschen Hauptstadt. Einmal pro Woche verlassen zwei Wagen mit vier Containern das Südwestfalen Container-Terminal der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) mit dem Ziel Großbeeren am südlichen Stadtrand von Berlin. „Dieser Einzelwagenverkehr wurde nur durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen der KSW, der DB Cargo, dem Kunden Trinks und der Krombacher Brauerei möglich“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer der Kreisbahn. Im Mai hatte ein Probeverkehr begonnen – mit einem Wagen und zwei Containern. Nachdem der Testlauf alle Erwartungen erfüllt hat, wurde die Kapazität verdoppelt und die beiden Wagen gehen jetzt im Regelbetrieb auf die Strecke.

Versorgung der Stahlindustrie in der Region
(Bentheimer Eisenbahn und DB Cargo)
Gemeinsam mit DB Cargo und Bentheimer Eisenbahn erfolgt die Versorgung der Industrie in der Region Grafschaft Bentheim, Emsland und Osnabrück mit Produkten der U.S. Steel durch den zuverlässigen und klimafreundlichen Einzelwagenverkehr. Über das Railport in Nordhorn werden die Kunden in der Region „just in time“ beliefert. Dabei dient das Umschlaglager der Eisenbahnen als Konsignationslager, ein Vorteil für Lieferant und Kunden.

Rangierkooperation auf der „letzten Meile“
(Regionalverkehr Ruhr-Lippe und DB Cargo)
Die Firma Stahlform Schulte betreibt in Arnsberg an der Strecke der Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG) ein Stahllager. In Zusammenarbeit mit dem Steel Logistic Center Hagen der DB Cargo AG werden bestimmte Stahlmengen zum außerhalb des Stahlstandortes Hagen gelegenen Lager in Arnsberg gebracht. Die Zusammenarbeit der beteiligten Bahnen unter Einbeziehung einer sicheren Rückfallebene führen beim Kunden zu erhöhter Planungs- und Versorgungssicherheit. Rangierkapazitäten sind in vielen Regionen heute schon knapp. Optimierungen durch Rangierkooperationen gerade im Nahbereich können die Kapazitäten erhöhen. „Starke und flexible Partner vor Ort sind erforderlich um erfolgreich die Verkehrswende zu begleiten“, erläutert Detlef Berndt, Bereichsleiter Eisenbahn bei der RLG.

Netzwerk arbeitet auf verschiedenen Ebenen eng zusammen
Neben den gemeinsamen Verkehren, die bislang bereits umgesetzt werden konnten, arbeiten die Netzwerkpartner auch institutionell und in organisatorischen Fragen bereits eng zusammen. In den drei Unterarbeitsgruppen „Betrieb“, „Vertrieb“ und „Strategie“ tauschen sich die Fachleute der im Netzwerk vertretenen Güterbahnen regelmäßig aus und setzen gemeinsame Projekte um. Auch hier gibt es erste positive Ergebnisse zu verkünden, von denen alle Netzwerkpartner profitieren, wie etwa die Entwicklung eines gemeinsamen Produktlogos für den Einzelwagenverkehr, eine gemeinsame Back-up-Lösung bei Betriebsstörungen oder die Digitalisierung der betrieblichen Zusammenarbeit.

Alle Infos zum Netzwerk Zukunft Einzelwagenverkehr finden Sie unter: www.netzwerk-einzelwagenverkehr.de