Der Weg zur einheitlichen Fahrkarte – (((eTicket Deutschland 

Das (((eTicket Deutschland steht im Mittelpunkt der Vernetzung des öffentlichen Personenverkehrs in Deutschland. Gerade in der Corona-Pandemie hat das Bedürfnis nach einem bargeldlosen Fahrscheinverkauf weiter an Bedeutung gewonnen. Intensiv werden in Zusammenarbeit mit den Verkehrsverbünden und -unternehmen die technischen und vertraglichen Rahmenbedingungen vorangetrieben.

Basis für das Flächenrollout eTicketing ist zunächst die digitale Technologie. Es bedarf einer einheitlichen Bauanleitung für Daten- und Schnittstellen-Standard für elektronisches Ticketing bzw. Elektronisches Fahrgeldmanagement (EFM). Hier kommt die VDV Kernapplikation ins Spiel, die genau das leistet. Die VDV-KA ist das technologische Herzstück des elektronischen Fahrkartensystems (((eTicket Deutschland, auf dem die deutschlandweit eingeführten EFM-Systeme von Verkehrsverbünden und -unternehmen basieren. Treibende Idee für die Entwicklung war, dass alle EFM-Systeme die gleiche Sprache sprechen und gleich aufgebaut sind, damit sie miteinander vernetzt werden können.

Bei der VDV-Kernapplikation handelt es sich um einen offenen Branchenstandard. Wichtigstes Merkmal ist hier, dass nicht eine einzelne Instanz bestimmt, wo die Entwicklung hingeht, sondern alle Teile der Spezifikationen stehen allen Nutzern frei zugänglich zu Verfügung. Dadurch haben alle die Möglichkeit, sich an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Die VDV-Kernapplikation ist hier die Bauanleitung, damit alles zusammenpasst.

Damit ist es aber nicht genug: Zur Prozeßabwicklung bedarf es so genannter „Zentraler Systeme“. Dazu sind die lokalen (((eTicket-Systeme über die zentralen Hintergrundsysteme von (((eTicket Deutschland miteinander vernetzt und in der Lage, Nachrichten untereinander auszutauschen.

Zentrale Systeme

Im Zentrum der zentralen Systeme steht die zentrale Vermittlungsstelle (ZVM). Diese bildet den Knotenpunkt und das Verteilzentrum aller Nachrichten, die die lokalen Systeme untereinander austauschen müssen.
Für die interoperable Nutzung von (((eTickets ist insbesondere der Kontroll- und Sperrlistenservice (KOSE) unverzichtbar. Hierbei handelt es sich um eine Blacklist, die alle in Deutschland ungültig gewordenen Fahrtberechtigungen sammelt und den angeschlossenen Teilnehmern zur Verfügung stellt.

Wenn Sie zum Beispiel ihr Abo kündigen sollten ist dies kurze Zeit später im Gesamtsystem hinterlegt. Sämtliche Kommunikation innerhalb von (((eTicket Deutschland findet im Interoperabilitäts-Netzwerk (ION) statt. Dies ist das Ende-zu-Ende verschlüsselte Kommunikationsnetzwerk zwischen den lokalen und zentralen Systemen.

Das Clearing bildet das jüngste der zentralen Systeme. Es ist seit März 2019 in Betrieb und rechnet unter den angeschlossenen Teilnehmern Fahrgeldeinnahmen ab, sobald ein Fahrgast aus Tarifregion A mit seinem (((eTicket in Tarifregion B fährt. Da das Verkehrsunternehmen in Tarifregion B die Leistung erbringt, aber keine Kundenvertragsbeziehung zu dem Fahrgast aus Tarifregion A hat, rechnen die beteiligten Verkehrsunternehmen untereinander über das sogenannte Forderungsclearing ab. Der Fahrgast erhält wie gewohnt von seinem heimischen Verkehrsunternehmen eine Rechnung für Fahrten in ganz Deutschland.

Die VDV-Kernapplikation und die zentralen Systeme werden kontinuierlich weiter entwickelt. All das bedarf viel Know-how und Abstimmungsarbeit im Detail. Aber wie kommen eigentlich die vielen Verkehrsverbünde und -unternehmen zu einem verbindlichen Handeln? Hier spielt auch noch das Vertragsmanagement eine entscheidende Rolle. Basis hierfür ist der Teilnahmevertrag.

Teilnahmevertrag

Die Teilnahme an (((eTicket Deutschland beginnt mit dem (((eTicket-Deutschland-Teilnahmevertrag. Dieser ist ein multilateraler Vertrag, der die gegenseitigen Rechte und Pflichten der Teilnehmer untereinander und gegenüber dem Applikationsherausgeber, dem VDV eTicket Service, regelt. Mit Unterzeichnung des Teilnahmevertrags an (((eTicket Deutschland erhält ein Verkehrsunternehmen oder –verbund das Recht, die VDV-Kernapplikation kommerziell zu nutzen und darf sich an die Testsysteme und die zentralen Hintergrundsysteme anschließen. Über den Teilnahmevertrag erhalten Teilnehmer an (((eTicket Deutschland auch ihre Stimmrechte in der Teilnehmerversammlung. Diese trifft sich regulär einmal im Jahr und beschließt Änderungen und Weiterentwicklungen im deutschen EFM-Standard.

VDV eTicket Service GmbH & Co. KG

Einheitliche Fahrkarte für die Kunden

Im Zentrum der Digitalisierungsbemühungen im VDV stehen stets die Interessen der Kundinnen und Kunden. Dahinter steht viel digitales Know-how und Koordinationsarbeit. So auch bei dem Ziel, in Deutschland mit einer einheitlichen Fahrkarte unterwegs sein zu können. Dafür steht das (((eTicket Deutschland.

Podcast-Folge: (((eTicket Deutschland - einfach fahren einfach erklärt
In der Podcast-Folge der VDV-Akademie spricht Daniel Ackers, zuständig für Kommunikation und Strategie bei (((eTicket Deutschland, über die Vorteile des elektronischen Ticketsystems (Veröffentlichungsdatum: 03.09.2020 – Dauer: 30:55 Min.).
Jetzt reinhören : https://www.vdv-akademie.de/podcast/podcast19/

Weitere Informationen


Ihr Ansprechpartner

Daniel Ackers

Kommunikation und Strategie | Pressesprecher

VDV eTicket Service GmbH & Co. KG

0221 716174-119

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