Einzelwagenverkehr – Mitfahrgelegenheiten nutzen

So funktioniert der Einzelwagen-/ Wagengruppenverkehr

Im Einzelwagenverkehr werden die Güter auf/ in einen/ mehreren Güterwagen verladen. Die Güterwagen werden in einer Region bei mehreren Versendern eingesammelt und gemeinsam mit anderen Güterwagen zunächst zu einem Zugbildungsbahnhof (Rangierbahnhof) gebracht. Diese Bahnhöfe sind entweder mit einem IT-gestützten Ablaufbetrieb ausgestattet oder es wird ohne Ablaufbetrieb rangiert (Flachrangieren).

Ab Zugbildungsbahnhof verkehren Züge, die die Einzelwagen/ Wagengruppen zu anderen Zugbildungsbahnhöfen bringen. Dort angekommen haben sie entweder ihre Zielregion erreicht oder steigen in andere Züge um, die sie in ihre Zielregion bringen.

In der Zielregion angekommen erfolgt dann die regionale Verteilung an die jeweiligen Empfänger. Es handelt sich also um ein Sammel- und Verteilsystem mit Bündelungs- und Umsteigestationen, das man durchaus mit KEP- oder Stückgutsystemen auf der Straße vergleichen kann.

Der Einzelwagenverkehr speist sich also aus Mengen unterschiedlicher Kunden und Branchen. Die Züge des Einzelwagenverkehrs kann man daher meist an den unterschiedlichen Wagengattungen und Gutarten erkennen.

Einzelwagen und Wagengruppen beginnen/ enden in Gleisanschlüssen, Häfen, Güterverkehrszentren, Logistik-/ Industriepark, öffentlichen Ladestellen oder Logistikanlagen mit Gleisanschluss. Für die Bedienung dieser Zugangsstellen und das Rangieren werden Rangierlokomotiven eingesetzt, die aus dem Stand auch hohe Gewichte zügig in beide Richtungen bewegen und mittels Funkfernsteuerung auch von außerhalb des Führerstandes gesteuert werden können. Auch enge Kurvenradien oder Steigungen machen ihnen kaum etwas aus.

Der Transport zwischen den Zugbildungsbahnhöfen erfolgt mit Streckenlokomotiven. Diese werden meist elektrisch angetrieben und können höhere Geschwindigkeiten (meist zwischen 100 und 120 km/h) erreichen und höhere Zuggewichte ziehen.

Einzelwagenverkehr der DB Cargo

Die DB Cargo betreibt in Deutschland ein Einzelwagensystem mit Güterverkehrsstellen und Zugbildungsbahnhöfen. Im Regionalverkehr arbeitet sie auch mit zahlreichen Nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE) zusammen. Im internationalen Verkehr nutzt sie in aller Regel die nationalen Einzelwagensysteme der (ehemaligen) ausländischen Staatsbahnen. In bestimmten Regionen im Ausland betreibt sie aber auch eigene Regionalverkehre oder greift auf andere regionale Eisenbahnen zurück. Angeboten werden auch internationale Korridorzüge mit entsprechenden Vor- und Nachlaufsystemen zu den Ladestellen der Kunden.

Einzelwagenverkehr anderer Anbieter

Verschiedene Unternehmen führen in Deutschland eigene Einzelwagenverkehre auf einzelnen Relationen durch. Sie kooperieren dabei z.B. mit Anbietern anderer Relationen, mit regionalen Eisenbahnen und im internationalen Verkehr mit staatlichen oder privaten Eisenbahnen im Ausland. Zunehmend existieren auch Netzwerke auf internationalen Korridoren, die zum Beispiel von Lineas, ChemOil/ SBB Cargo, Forwardis/ Captrain, Rail Cargo Austria oder VTG Rail Logistics/ Retrack betrieben werden. 

Die Wettbewerbsangebote fokussieren sich momentan noch stark auf den Wagengruppenverkehr, weil der Transport einzelner Güterwagen hohe Kosten verursacht und im besonders harten Wettbewerb zum Ladungsverkehr auf der Straße steht.

Vermehrt gemischte Züge insbesondere auf internationalen Korridoren

Zunehmend werden auch Einzelwagen/ Wagengruppen gemeinsam mit intermodalen Verkehren in gemischten Systemen befördert, insbesondere um die Auslastung der Fernzüge und Bedienungsfahrten in der Region zu optimieren.

Ihr Ansprechpartner

Georg Lennarz

Marktfragen Güterverkehr

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