Warum die Gleisanschluss-Charta?
Politik, Wirtschaft und weite Teile der Bevölkerung setzen sich immer stärker für eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene ein. Für mehr Klimaschutz, bessere Mobilität und echte Nachhaltigkeit. Der Kombinierte Verkehr auf der Schiene macht bereits vor, wie Verkehrsverlagerung in der Praxis erfolgreich gelingen kann.
Trotz Wunsch nach mehr Schiene und einem Gleisanschlussförderprogramm des Bundes sinkt die Zahl der Gleisanschlüsse in Deutschland von Jahr zu Jahr. Dies hat insbesondere negative Auswirkungen auf Verkehrssysteme, die auf Gleisanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen aufbauen, wie zum Beispiel Wagenladungsverkehre. Damit auch diese Systeme einen Beitrag zum Verkehrswachstum auf der Schiene leisten können, bedarf es einer deutlichen Stärkung ihrer Zugangsstellen.
Konkret geht es um bessere Rahmenbedingungen für Bau, Erhaltung, Betrieb und Bedienung von Gleisanschlüssen sowie kundennahen Zugangsstellen. Und es geht um die Stärkung trimodaler/multimodaler Knoten/Umschlagterminals und vorgelagerter Infrastrukturen, denn nur mit leistungsfähigen regionalen Infrastrukturen können Verkehre über Gleisanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen attraktiv, wettbewerbsfähig und wirtschaftlich gestaltet werden.
Die Gleisanschluss-Charta setzt sich ein für
- private Gleisanschlüsse von Unternehmen, um durchgehende Bahntransporte von Gleisanschluss zu Gleisanschluss zu ermöglichen,
- kundennahe Verladestellen wie z. B. Umschlagterminals, multifunktionale Anlagen, Railports und öffentliche Ladestellen, um multimodale Verkehre mit möglichst geringen Lkw-Kilometern im Vor-/Nachlauf anbieten zu können,
- eine bedarfsgerechte Versorgung der Regionen mit vorgelagerten (meist öffentlichen) Infrastrukturen wie Zulaufstrecken, Vorbahnhöfen und Industriestamm/-zuführungsgleisen.
An wen wendet sich die Charta?
Die Gleisanschluss-Charta wendet sich an alle Akteurinnen und Akteure, die mit Logistik und Verkehr zu tun haben. Angesprochen werden Personen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, staatliche Stellen, Verbände, Vereinigungen, Initiativen, Bevölkerung, Presse, Immobilienwirtschaft, Investmentbranche, Bildungssektor, Universitäten, Wissenschaft, Beratung und NGOs.