Mehr Nachhaltigkeit durch Engagement der Verkehrsunternehmen

Busse und Bahnen stehen seit jeher für eine nachhaltige Mobilität – rund 10 Millionen Tonnen Kohlendioxid sparen Busse und Bahnen aktuell pro Jahr in Deutschland ein. Doch Nachhaltigkeit bedeutet viel mehr als Klimaschutz: Die drei Nachhaltigkeitsdimensionen „ökologisch, ökonomisch und sozial“ müssen gemeinsam gedacht werden. Aus diesem Grundgedanken heraus wurde die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen und ihren 169 Unterzielen für eine globale nachhaltige Entwicklung geschaffen, die weitere Bereiche wie z. B. Menschenrechte, Gesundheit, Bildung, Arbeitsnormen und Korruptionsbekämpfung beinhalten.

Basierend auf den Leitprinzipien der Agenda 2030 engagieren sich die öffentlichen Verkehrsunternehmen in Deutschland für mehr Nachhaltigkeit. Hierfür fokussieren sich die Verkehrsunternehmen auf die unterschiedlichsten Bereiche und zeigen mit ihrem vielseitigen Engagement, wie die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit in der Mobilitätsbranche umgesetzt werden.

Informieren Sie sich nachstehend zur Agenda 2030 und den Zielen für mehr Nachhaltigkeit, an denen die Verkehrsunternehmen arbeiten.

Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung

Im September 2015 wurden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der Agenda 2030 die Leitprinzipien („Weltzukunftsvertrag“) verabschiedet. In seiner Präambel aufgeführt sind die „5 Ps“: People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership.

Kernelement der Agenda stellen die 17 globalen, nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) dar, die sich die Vereinten Nationen gesetzt haben und die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Sie sollen die nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene voranbringen.

Die Verkehrsunternehmen sind vielseitig nachhaltig

Die Verkehrsunternehmen sehen sich in der gesellschaftlichen und unternehmerischen Verantwortung, Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen strategisch zu führen und damit auch die Umsetzung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen. Dabei müssen sie sowohl den anspruchsvollen unternehmerischen Herausforderungen als auch den stetig wachsenden gesetzlichen Anforderungen im öffentlichen Verkehr gerecht werden.

Die Bandbreite der Beispiele aus der Verkehrsbranche zeigt, dass für die Verkehrsunternehmen beispielsweise Geschlechtergleichheit, Gesundheit und das Wohlergehen einen hohen Stellenwert haben. Dabei geht es nicht nur um Klimaschutz. Von den insgesamt 17 SDGs zeigen wir hier ein paar ausgewählte Beispiele, woran die Verkehrsunternehmen verstärkt an der Zielerreichung bis zum Jahr 2030 arbeiten.

Gesundheit und Wohlergehen

Das Nachhaltigkeitsziel 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ strebt an, allen Menschen eine gesunde Lebensweise zu ermöglichen und ihr Wohlbefinden zu fördern. Dazu gehört der universelle Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung sowie die Bekämpfung von Krankheiten. Die Förderung von psychischem Wohlbefinden und die Verringerung von Unfällen sind ebenfalls zentrale Bestandteile des Ziels. Zudem soll der Zugang zu sicheren und wirksamen Medikamenten verbessert werden. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Stärkung der Gesundheitssysteme, um auf globale Gesundheitskrisen reagieren zu können.

Büro 2.0 und mobiles Arbeiten

Bürokonzept | VGF

Durch die Corona-Pandemie hat sich auch die Arbeitsweise bei der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) verändert. Während der pandemiebedingten Phase des mobilen Arbeitens wurde deutlich, dass neue Arbeitsmodelle sowohl die Leistungsfähigkeit der Teams fördern als auch herausfordern können. Obwohl mobiles Arbeiten die Arbeitsfähigkeit gewährleistet, fehlt gleichzeitig der direkte Austausch unter den Teammitgliedern. Zusätzlich lässt sich eine steigende Nachfrage jüngerer Generationen und zukünftiger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach modernen, flexiblen Bürokonzepten beobachten.

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Um den unterschiedlichen Anforderungen der Mitarbeitenden gerecht zu werden und den vorhandenen Büroraum optimal zu nutzen, kombiniert mit der Möglichkeit des mobilen Arbeitens, testet die VGF seit 2022 das innovative Flex-Desk-Modell. Statt jedem Mitarbeitenden einen festen Arbeitsplatz zuzuweisen, besteht die Möglichkeit, sich stunden- oder tageweise einen Arbeitsplatz zu buchen. Für die Büroflächen wurden neue Raumkonzepte entwickelt, die darauf abzielen, eine sinnstiftende, kreativitäts- und interaktionsfördernde Zusammenarbeit zu ermöglichen. Das Ziel ist es, eine Motivation für die Mitarbeitenden zu schaffen, ins Büro zu kommen.

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Betriebliches Gesundheitsmanagement

rnv

Im Jahr 2022 hat die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) das neue Gesundheitsförderungsprogramm „rnv-vital“ ins Leben gerufen. Das Programm soll dabei helfen, gleich zwei Hauptziele zu erreichen: Durch rnv-vital soll die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen verbessert und gepflegt werden. Hierbei steht die Förderung eines gesunden Lebensstils und die Prävention von Krankheiten im Fokus. Ein weiteres Ziel ist die Festigung der Mitarbeiterbindung an das Unternehmen. Dies soll durch die Schaffung eines attraktiven, wertschätzenden und fürsorglichen Arbeitsumfeld erreicht werden.

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Das rnv-vital Programm beinhaltet dabei ein ganzjähriges Angebot. Die folgenden drei Schwerpunktthemen werden jeweils in einem Aktionszeitraum von drei Monaten angeboten.

1. Bewegung: Bewegungsförderliches Arbeiten und aktiver Lebensstil
2. Ernährung: Gesundheitsgerechte Ernährung im Arbeitsalltag
3. Mentale Gesundheit: Stressbewältigung und Ressourcenstärkung

Die Formate bei den jeweiligen Schwerpunktthemen sind divers und werden an die Bedürfnisse der Zielgruppen angepasst (z. B. Webinare, Mikro-Schulungen vor Ort, Screenings, e-Learnings uvm.). Darüber hinaus werden spezielle Maßnahmen für den Fahrdienst entwickelt, darunter Schlafcoaching und Ernährungsberatung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schichtdienst. Medizinische Gesundheitsvorsorge zur Früherkennung von Krankheiten (z. B. Haut- und Darmkrebs) und Impfschutz werden ebenfalls angeboten.

Die Zusammenstellung des Programms orientiert sich dabei an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Leitlinien zur Prävention. Im ersten Jahr des neuen Gesundheitsprogramms haben 25 % der Beschäftigten an einem oder mehreren rnv-vital Angeboten teilgenommen. Besonders die Früherkennungsprogramme von Krankheiten konnten tatsächliche Erfolge erzielen. Durch eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung der Betroffenen, konnte die Gesundheit und das Wohlbefinden maßgeblich verbessert werden.

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Hochwertige Bildung

Das SDG 4 hat das Ziel, inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung für alle sicherzustellen. Dies schließt den Zugang zu frühkindlicher Bildung ein und fördert lebenslanges Lernen für Menschen jeden Alters. Im Kontext des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) bedeutet dies beispielsweise: Um die Verkehrswende hin zu nachhaltiger Fortbewegung zu bewältigen, sind nicht nur Investitionen in umweltfreundliche Antriebe und die erforderliche Infrastruktur erforderlich, sondern auch die Schaffung eines Bewusstseins für nachhaltige Mobilität bei unseren jüngsten Fahrgästen.

Bewusstsein für klimafreundliche und zukunftsfähige Mobilität kommender Generationen

Das fahrende Klassenzimmer | Rheinbahn AG

Die Rheinbahn in Düsseldorf hat durch einen Impuls von „Engagement Global“ ein Konzept entwickelt, das speziell bei Grundschulkindern der vierten Klasse ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung durch hochwertige Bildung schaffen soll. Das Projekt „Das Fahrende Klassenzimmer“ verlegt den Unterricht aus dem Schulgebäude auf die Schiene, wo die Lehrinhalte in einer auffällig folierten Straßenbahn vermittelt werden.

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Auf kreative und anschauliche Weise verdeutlicht es den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel, den Zusammenhang zwischen Verkehr und Treibhausgasemissionen sowie den positiven Effekt auf das Klima durch die Nutzung des ÖPNV anstelle des motorisierten Individualverkehrs (MIV). Gruppenarbeit wechselt sich mit der Erarbeitung von Ergebnissen im Plenum ab. Dabei wird mal mithilfe von farbenfrohen Zeichnungen und Schaubildern unterrichtet, dann ordnen die Kinder beispielsweise verschiedenen Verkehrsmitteln spezifische Treibhausgasemissionen durch unterschiedlich hohe Klemmbausteintürme zu. Das „Fahrende Klassenzimmer“ ist in eine Führung über den Betriebshof und durch die Straßenbahnwerkstatt eingebettet, wobei die Schulkinder spannende Einblicke in die Funktionsweise elektrisch angetriebener und schienengebundener Verkehrsmittel erhalten.

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Innovatives lebenslanges Lernen fördern

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) setzen zur Digitalisierung auf Ergebnisse des partizipativen Projekts „Mobile Arbeit wird digital – Digitale Arbeit wird mobil.“ Alle Fahrerinnen und Fahrer sind bereits mit Tablets ausgestattet und vernetzt. Mithilfe dieser Tablets können sie nicht nur kommunizieren, sich informieren und weiterbilden, sondern auch gemeinsam Anwendungsfelder für die Praxis entwickeln.

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Die Büroangestellten haben heute die Möglichkeit eines stärker selbstbestimmten, flexiblen Arbeitens, das sowohl orts- als auch zeitflexibel gestaltet ist. In der Leipziger Gruppe lernen Auszubildende für Verkehrsbetriebe, Wasserwerke und Stadtwerke sich im Bildungsverbund kennen, wobei auch die Möglichkeit zur Übernahme in verschiedenen Berufen besteht. Der steigende Bedarf an Fachkräften, die Notwendigkeit von Aus- und Weiterbildung, auch für Quereinsteiger, sowie das Konzept des lebenslangen Lernens stellen sowohl für Unternehmen als auch für ihre Beschäftigten Herausforderungen dar. Dies gilt insbesondere für die Verkehrsbetriebe, die bis 2030 aufgrund der Altersstruktur und des städtischen Wachstums viele neue Mitarbeiter benötigen. In Leipzig sind die Verkehrsbetriebe als zentraler Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen essenziell für die Daseinsvorsorge, den Klimaschutz und die nachhaltige Stadtentwicklung, einschließlich des Schülerverkehrs. Zudem werden in Bildungsprojekten für Schüler und Senioren Mobilitätswege aufgezeigt, die eine sichere Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs ermöglichen.

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UpTrain: Triale Weiterbildung

UpTrain | VGF

Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) beteiligt sich seit Januar 2021 am InnoVET-Projekt „UpTrain“, einem trialen ÖV-Weiterbildungsprojekt, das durch Aufstiegsfortbildungen bzw. berufsbegleitende Weiterqualifizierung zu zwei neuen Berufsbildern mit IHK-Abschluss führt. Der/Die „Geprüfte Berufsspezialist*in für Elektronik Mobilität (IHK)“ auf Qualifikationsniveau DQR5 richtet sich an ausgebildete Facharbeiter*innen in den Bereichen Mechatronik, Elektronik, usw. Der/Die „Technologische Innovationsstrateg*in für Mobilität (IHK)“ auf der Qualifikationsstufe DQR7 ist für die Berufsgruppe Techniker*in, Meister*in, Bachelor- und Masterabsolventen geeignet.

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UpTrain basiert auf einem trialen Ansatz: Teilnehmende lernen an Hochschulen, in der Industrie und in Verkehrsunternehmen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern Kölner Verkehrsbetriebe, der Rheinbahn, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), VGF und den Hochschulen Wuppertal, Bochum, Darmstadt sowie der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt. Die Verbundkoordination liegt in den Händen der VDV-Akademie.

Die VGF bietet motivierten Mitarbeitenden mit diesen Qualifizierungsangeboten einen Mehrwert in der Fortbildung und erweitert das Aufgabenspektrum. Dadurch leistet sie als Arbeitgeberin einen Beitrag zur strategischen Nachfolgeplanung und zur Bindung der Mitarbeitenden, um die Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten und zu erhalten.

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Geschlechtergleichheit

Das SDG 5 zielt darauf ab, Geschlechtergleichheit zu fördern und Frauen sowie Mädchen in allen Lebensbereichen gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Dies umfasst den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, wirtschaftlichen Ressourcen und politischer Mitbestimmung. Das Ziel setzt sich auch gegen Gewalt und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ein, um eine inklusive und gerechte Gesellschaft für alle Geschlechter zu schaffen.

Beruf und Familie vereinbaren

Anerkannt vom Europäischen Verband der öffentlichen Arbeitgeber und Unternehmen (CEEP) haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mehrfach den Nachweis erbracht, dass ihre Geschäftspolitik vom Anspruch geleitet ist, nachhaltig zu sein. Dazu zählt auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein Unterziel des SDG 5 ist es, die geteilte Verantwortung innerhalb eines Haushalts und einer Familie zu fördern, anzuerkennen und wertzuschätzen.

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Die BVG sieht sich in einer sozialen Verantwortung für die Familien ihrer Mitarbeiter und hat dabei Kinder und Pflegebedürftige im Blick. Beispielsweise informieren externe Referenten zielgruppengerecht über das Thema Pflege. Zudem bietet die BVG Veranstaltungen für Eltern und Kinder an. Neben den Veranstaltungen bietet die BVG verschiedene unterstützende Angebote und weitreichende Informationen an. Für die Verwaltungsbeschäftigten gibt es beispielsweise das Eltern-Kind-Büro und von Kolleg*innen aus dem Fahrdienst können Sonderdienste in Anspruch genommen werden. Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie tragen auch die BVG Führungskräfte Verantwortung. Zu ihrem Basisprofil gehört der Baustein „Familien- und lebensphasenbewusstes Führen“. Seit 2009 ist die BVG nach dem Audit „Beruf und Familie“ zertifiziert.

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Inklusion und Gleichberechtigung unterstützen

© David Bohmann

Ausbildung neu denken
Die Wiener Linien revolutionieren die Ausbildung, insbesondere im Fahrbetrieb, indem sie den Quereinstieg ermöglichen. Die Ausbildung dauert nur wenige Monate. Bewerber*innen, deren Deutschkenntnisse nicht ausreichen, haben die Möglichkeit, vorab an einem zehnwöchigen Deutschkurs teilzunehmen, der während der Arbeitszeit stattfindet. Bei Interesse organisieren die Wiener Linien auch spezielle Bim-Schulen ausschließlich für Frauen.

Zeichen setzen: Aus der Herrengasse wird die Frauengasse
Sprache und Sichtbarkeit sind uns bei den Wiener Linien besonders wichtig. Deshalb setzen wir am Weltfrauentag an der U3 ein deutliches Zeichen: Die Herrengasse wird am 8. März (Weltfrauentag) zur Frauengasse umbenannt. Die Namen der Stationen orientieren sich normalerweise an den umliegenden Straßen, Gassen oder wichtigen Orten in Wien. Da die meisten Straßen neutral oder männlich benannt sind, findet man im U-Bahnnetz der Wiener Linien bisher keinen weiblich besetzten Stationsnamen. Das soll zumindest für einen Tag geändert werden.

Bezahlbare und saubere Energie

Das Nachhaltigkeitsziel 7 strebt an, den Zugang zu bezahlbarer und sauberer Energie für alle zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Förderung erneuerbarer Energiequellen, die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau nachhaltiger Infrastrukturen. Durch diese Maßnahmen sollen nicht nur Umweltauswirkungen minimiert, sondern auch sozioökonomische Entwicklungen gefördert werden, um eine nachhaltige und inklusive Energiezukunft zu schaffen.

Zu 100 Prozent mit Ökostrom unterwegs

Als eines der ersten Verkehrsunternehmen in Deutschland hat die HEAG mobilo bereits im Jahr 2008 ihren Bedarf an Fahrstrom auf klimaneutralen Ökostrom aus regenerativen Energiequellen umgestellt. Das vorrangige Ziel der Darmstädter ist es, den CO2-Ausstoß des Unternehmens möglichst gering zu halten.

Seit 2010 bezieht HEAG mobilo ausschließlich Ökostrom, und zwar für sämtliche Betriebsanlagen. Zudem erfolgt die Beheizung seit 2012 ausschließlich durch klimaneutrales Erdgas.

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Das Unternehmen strebt außerdem an, seinen Energieverbrauch zu reduzieren. Die Straßenbahnen speisen ihre Bremsenergie zurück ins Fahrstromnetz ein. Um den Bedarf an Heizenergie zu senken, wurden auch Fassaden und Dächer der Betriebshöfe umfassend saniert. Um weitere Einsparpotenziale aufzuzeigen, unterzieht sich HEAG mobilo jedes Jahr einem Energieaudit – anstatt, wie vorgeschrieben, alle vier Jahre. Darüber hinaus unterstützt der Verkehrskonzern andere Unternehmen bei der Erzeugung regenerativer Energien: Die Photovoltaik-Anlage auf der Abstellhalle gehört zu den größten in Darmstadt; eine zweite Anlage befindet sich auf dem Dach des Depots Kranichstein.

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Schwungradspeicher

Schwungradspeicher | VAG Nürnberg

Seit einigen Jahren setzt die Freiburger Verkehrs AG erfolgreich zwei Schwungradspeicher im Netz der VAG ein. Über das Oberleitungsnetz im Straßenbahnverkehr können die Bahnen nicht nur Energie aufnehmen, sondern auch wieder ans Netz abgeben. Dies geschieht, wenn eine Bahn bremst und die dabei entstehende Bremsenergie als Strom in die Oberleitungen einspeist. Fährt eine andere Bahn in der Nähe vorbei, kann sie den Strom aufnehmen. Die Bremsenergie geht jedoch verloren, wenn keine andere Bahn in der Umgebung ist, beispielsweise an Endhaltestellen oder auf wenig befahrenen Strecken.

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Berechnungen haben ergeben, dass auf diese Weise pro Jahr rund 250.000 Kilowattstunden Bremsstrom gespeichert werden können. Dies hat sowohl wirtschaftliche als auch umweltrelevante Auswirkungen. Einerseits muss die VAG dann 250.000 Kilowattstunden weniger an Fahrstrom erwerben, was einem Jahresenergiebedarf von etwa 65 Haushalten entspricht. Andererseits werden dadurch Emissionen von jährlich rund 145 Tonnen CO2 vermieden.

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Photovoltaikanlagen auf den Betriebshöfen

Photovoltaikanlagen auf den Betriebshöfen

Die Dresdner Verkehrsbetriebe AG erzeugt mithilfe von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Abstellhallen in Trachenberge und Reick sowie auf dem Straßenbahnmuseum Trachenberge klimafreundlichen Solarstrom. Durch das Zusammenwirken mit dem Blockheizkraftwerk in Trachenberge kann an sonnigen Tagen der Energiebedarf des Standortes mit Verwaltungsgebäude, Straßenbahnwerkstatt und Fahrdienstgebäude gedeckt werden.

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Das Nachhaltigkeitsziel 8 strebt an, weltweit menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu fördern und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum zu erreichen. Dies beinhaltet die Schaffung von produktiven und sicheren Arbeitsplätzen, die Bekämpfung von Kinderarbeit, die Förderung von Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und den Schutz grundlegender Arbeitsrechte. Das Ziel verfolgt auch eine nachhaltige Entwicklung, indem es auf eine höhere Produktivität, Innovation und die Förderung unternehmerischer Initiativen abzielt, um eine inklusive, gerechte und widerstandsfähige Wirtschaft zu schaffen.

Wie die Verkehrsunternehmen soziale Verantwortung übernehmen

HOCHBAHN

Die HOCHBAHN bewegt in Hamburg täglich mit über 6.300 Mitarbeitenden rund 1,2 Millionen Fahrgäste. Klar ist, dass sie eine besondere Verantwortung gegenüber ihrem Team und den Menschen in dieser Stadt hat. Doch darüber hinaus geht die HOCHBAHN aktiv voran und übernimmt auch global soziale Verantwortung. Hierbei orientiert sie sich an den Zielen und Werten des UN Global Compact, denen sie sich 2017 verpflichtet hat und die fester Bestandteil der Unternehmensstrategie sind. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Thema nachhaltige Beschaffung, insbesondere bei Produkten mit globalen und komplexen Lieferketten.

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Die HOCHBAHN sieht sich nicht nur für ihre eigenen Betriebsstandorte, sondern auch für den Schutz von Umwelt und Menschen verantwortlich – einschließlich Zulieferbetriebe und eingekaufte Dienstleistungen. Daher hat die HOCHBAHN die Einhaltung von Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Unternehmensethik zu verbindlichen Vertragsbestandteilen bei Beschaffungsvorgängen gemacht.

Bereits 2020 integrierte die HOCHBAHN Nachhaltigkeitskriterien in die größte deutsche Ausschreibung für Elektrobusse, um mögliche negative ökologische und soziale Auswirkungen bei der Batterieproduktion zu berücksichtigen. Zudem trat sie 2023 dem Low Emission Vehicle Programme von Electronics Watch bei. In Zusammenarbeit mit dieser Nichtregierungsorganisation wurden die Kriterien für neue E-Bus-Ausschreibungen angepasst. Hersteller müssen nun vorab Angaben zu den Arbeitsbedingungen in der Lieferkette machen. Durch die Berichterstattung von Monitoring-Partnern von Electronics Watch zu Menschenrechts- oder Umweltschutzverstößen können Verstöße global identifiziert und, wenn möglich, behoben werden. Damit nähert sich die HOCHBAHN ihrem Ziel, mehr Transparenz in ihren Lieferketten zu schaffen und langfristig auf Verbesserungen ökologischer und sozialer Standards hinzuwirken.

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Mehr Frauen in Öffi-Werkstätten

Lehre | Wiener Stadtwerke

Im Rahmen des Programms "FiT – Frauen in Handwerk und Technik" bieten die Wiener Linien in Kooperation mit dem AMS (Arbeitsmarktservice - das führende Dienstleistungsunternehmen am Arbeitsmarkt in Österreich) Frauen eine Ausbildung im Bereich angewandte Elektronik auf dem zweiten Bildungsweg an, wobei ihr beruflicher Aufstieg gezielt gefördert wird. In einer zweijährigen Lehrzeit werden die angehenden Facharbeiterinnen speziell auf ihre Tätigkeit in den Werkstätten der Wiener Linien vorbereitet. Hierzu erwerben sie sowohl praktische Fähigkeiten als auch theoretisches Know-how im unternehmenseigenen Ausbildungszentrum in der Hauptwerkstätte Simmering und in der Berufsschule. Die Besonderheit dieser Lehre besteht darin, dass trotz identischer Lehrinhalte die Ausbildung in nur 24 Monaten statt der üblichen 36 Monate abgeschlossen wird.

Industrie, Innovation und Infrastruktur

Nachhaltigkeitsziel 9 setzt sich für den Aufbau widerstandsfähiger Infrastrukturen, die Förderung nachhaltiger Industrialisierung und die Ermöglichung von Innovationen ein. Hierbei geht es darum, inklusives und nachhaltiges Industriewachstum zu fördern, Innovationen in Schlüsselsektoren auszubauen und Infrastrukturen insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verbessern. Ziel ist es, die Wirtschaft zu stärken, die Integration in globale Wertschöpfungsketten zu fördern und sicherzustellen, dass niemand von den Vorteilen des Fortschritts ausgeschlossen wird. Das Ziel betont zudem die Bedeutung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster für eine umweltfreundlichere Entwicklung.

Leistungen des ÖPNV-Systems zu überschaubaren Kosten ausbauen

LogisitkTram | VGF

In vielen großen Städten Deutschlands und ihren urbanen Umgebungen wächst die Bevölkerung, was zu einem Anstieg von Arbeitsplätzen, Einwohnern und oft auch Pendlern führt. Die steigenden Anforderungen an die Mobilität resultieren aus dieser Entwicklung. Zusätzlich verstärkt die Zunahme des Online-Handels den Logistikverkehr, was zu einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens und einer Verschlechterung der Luftqualität führt.Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) hat ein Weiterentwicklungskonzept entwickelt, um die Leistungsfähigkeit des bestehenden Systems zu finanzierbaren Kosten zu steigern.

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Die Einführung längerer Zugeinheiten erscheint vielversprechend. Bestehende Züge, sowohl Straßenbahnen als auch U-Bahnen, sollen kurzfristig mittels eines zusätzlichen Fahrzeugteils (Mittelwagen) verlängert werden, um dem wachsenden Fahrgastaufkommen gerecht zu werden. Eine weitere Innovation, die die VGF in Frankfurt erprobt, ist die Logistiktram. Diese soll während der Schwachverkehrszeiten sogenannte Microdepots im Stadtgebiet beliefern, von denen aus insbesondere Waren aus dem Online-Versand mit Fahrradkurieren zu den Kunden transportiert werden. Zudem sind Digital Train Control (DTC) und Frankfurt MIND(+) eines der bedeutendsten digitalen Zukunftsprojekte der VGF. Mit diesen Projekten wird die VGF schrittweise ihr U-Bahn- und Straßenbahnnetz auf eine digitale Zugsicherung umstellen. Das Ziel dieser Modernisierung ist eine ganzheitliche und umweltorientierte Verkehrsoptimierung durch Effizienzsteigerungen wie eine erweiterte Streckenkapazität, Taktverdichtung und optimierte Fahrgastinformationen.

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ÖPNV-Unternehmen bringt autonome On-Demand-Shuttles auf die Straßen

HOCHBAHN

Um die Mobilitätswende in Hamburg voranzutreiben, muss die HOCHBAHN wirklich etwas bewegen – oder besser gesagt, jemanden bewegen. Ihre Busse und U-Bahnen bilden natürlich das Rückgrat des Verkehrs. Doch allein der Ausbau dieser Systeme wird nicht ausreichen, um den Hamburger Takt Wirklichkeit werden zu lassen. Das bedeutet, jedem Hamburger und jeder Hamburgerin von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein passendes Mobilitätsangebot zu bieten. Dafür ist auch die Technologie des autonomen Fahrens und On-Demand-Shuttle-Services erforderlich.

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Daher arbeitet die HOCHBAHN seit 2022 mit HOLON zusammen, einem Tochterunternehmen der weltweit agierenden BENTELER Gruppe. Dieses hat mit dem HOLON Mover einen autonomen Kleinbus entwickelt, der einen bedeutenden Beitrag zum Hamburger Takt leisten kann. Mit einer Länge von fünf Metern, Platz für 15 Personen und einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h ist der Mover vollständig elektrisch und emissionsfrei unterwegs.

Um Hamburg mit Fahrzeugen wie diesem voranzubringen, müssen On-Demand-Verkehre künftig eng in den ÖPNV integriert werden. Die HOCHBAHN plant daher, bereits 2025 einen Testbetrieb zu starten und den Kleinbus erstmals in Europa auf die Straßen zu bringen. Während des Testbetriebs, bei dem noch eine Fahrzeugbegleitung an Bord sein wird, sollen zunächst Erfahrungen für den späteren Betrieb gesammelt und die Voraussetzungen für den rechtlichen Rahmen von autonomen Fahrzeugen geschaffen werden. Von 2019 bis 2021 hat die HOCHBAHN bereits mit dem Projekt HEAT gezeigt, wie ein automatisiert fahrender Kleinbus im Stadtverkehr funktionieren kann. Das Projekt gehörte zu den weltweit ersten, bei denen das autonome Fahren im öffentlichen Personennahverkehr auf einer definierten Strecke ohne geplanten Eingriff durch Fahrpersonal realisiert wurde. Mit dem Mover soll nun der Schritt in den Regelbetrieb mit Fokus auf On-Demand-Services erfolgen.

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Ambitioniertes Ressourcenschutzziel

Deutsche Bahn AG

Nichts ist unendlich – erst recht nicht unsere Ressourcen. Weltweit werden jedoch viel mehr Rohstoffe verbraucht, als die Natur regenerieren kann. Für die Deutsche Bahn bedeutet das, Verantwortung zu übernehmen und sorgsam mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen. Daher haben wir uns ein ambitioniertes Ressourcenschutzziel gesetzt: Bis 2040 streben wir an, eine vollständige Kreislaufwirtschaft umgesetzt zu haben. Um dieses Ziel zu erreichen, gehen wir den Ressourcenschutz ganzheitlich an.

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Für die Instandhaltung und den Ausbau unserer Infrastruktur benötigen wir große Mengen an Material – insbesondere Schienenstahl, Gleisschotter und Betonschwellen. Bei diesen drei Ressourcen werden wir den Recyclinganteil in den kommenden Jahren deutlich erhöhen. Hierfür haben wir uns bis 2030 verbindliche Ziele gesetzt. Ein weiterer Hebel ist der Umgang mit bereits verwendeten Materialien. Auch in Zukunft werden wir unsere Recyclingquote auf unserem hohen Niveau von mindestens 95 Prozent halten.

Darüber hinaus machen wir Ressourcenschutz auch jenseits von Recyclinganteilen und Recyclingquoten mit zahlreichen Maßnahmen für alle greifbar. So werden wir beispielsweise nur noch Fahrzeuge einkaufen, die ressourcenschonend hergestellt wurden und bei denen auf den Einsatz von recycelten, recyclingfähigen und nachwachsenden Ressourcen geachtet wurde. Mit dem 3D-Druck haben wir zudem eine Lösung gefunden, effizienter und ressourcenschonender zu arbeiten. So müssen wir Ersatzteile nicht mehr in großen Mengen lagern, sondern können diese bei Bedarf herstellen. Und wir verwenden nur das für das Bauteil benötigte Rohmaterial. Das spart auch Transportwege und damit CO2, denn die Teile können wir vor Ort drucken und müssen diese nicht mehr über weite Strecken transportieren.

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Nachhaltige Städte und Gemeinden

Das Nachhaltigkeitsziel 11 befasst sich mit der Förderung von sicheren, widerstandsfähigen und nachhaltigen Städten und Siedlungen. Dies umfasst die Schaffung von angemessenem Wohnraum, die Entwicklung effizienter und umweltfreundlicher Infrastrukturen sowie die Förderung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen in städtischen Gebieten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sicherung von Teilhabe und Sicherheit für alle Bevölkerungsgruppen, um die Lebensqualität zu steigern und die ökologischen Auswirkungen von Städten zu minimieren. Das übergeordnete Ziel ist eine nachhaltige und widerstandsfähige urbane Entwicklung.

Verkehrsunternehmen fördern Biodiversität

üstra

Mit zunehmender Urbanisierung und der damit einhergehenden Versiegelung von Flächen verschwinden immer mehr Naturräume im städtischen Raum. Verkehrsunternehmen tragen in einem nicht unerheblichen Maße dazu bei. Flächenversiegelung geht stets mit dem Verlust von Lebensräumen einher und führt im weiteren Verlauf zu einem Rückgang der Artenvielfalt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat sich die ÜSTRA zum Ziel gesetzt, ihre Flächen naturnah zu gestalten.

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Das Pilotprojekt der ÜSTRA auf dem Stadtbahnbetriebshof Leinhausen hatte zum Ziel, die biologische Vielfalt zu erhöhen, was die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten sowie der Ökosysteme meint. Die Gestaltung biodiverser Flächen erfordert eine naturnahes Gärtnern und die Verwendung heimischer Pflanzen, um Lebensräume zu schaffen, die ein ausreichendes Nahrungsangebot und Schutz für einheimische Insekten, Vögel, Amphibien und Säugetiere bieten.

In Workshops haben die Gärtnerinnen und Gärtner der ÜSTRA Wirkungszusammenhänge kennengelernt, einheimische von nicht einheimischen Pflanzen unterschieden, Pflegestrategien entwickelt und geeignete Strukturelemente sowie Gestaltungsformen erarbeitet. Das Ergebnis dieser Workshops waren Gestaltungs- und Pflanzpläne für ausgewählte Flächen auf dem Betriebshof in Hannover Leinhausen. Hier wurden Blühflächen, Blumensäume und Staudenbeete angelegt, Zwerggehölze gepflanzt, eine Streuobstwiese angelegt und die Flächen durch Totholzhaufen, Hecken, Steinmauern und Steinhaufen ergänzt, um die Vielfalt der Lebensräume zu erhöhen. Ein Großteil der Flächen wird extensiv gepflegt, was mit einem erheblich reduzierten Aufwand verbunden ist.

In Zukunft plant die ÜSTRA, die naturnah gestalteten Flächen erheblich auszuweiten. Hierbei bieten nicht nur die Grünflächen, sondern auch Fassaden, Dachflächen von Gebäuden, Parkplätze sowie Gleisbereiche und Haltestellendächer großes Potenzial.

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Weniger Pflege, mehr Blüten: Sedum-Pflanzen zur Gleisbegrünung

HEAG mobilo

Im Kampf gegen den Klimawandel erkundet das Darmstädter Verkehrsunternehmen HEAG mobilo neue Wege. Angesichts der anhaltenden Trockenheit und Hitze während der Sommermonate suchte das Verkehrsunternehmen nach Alternativen zum Rasen im Gleisbett. Daher nutzte es die erforderliche Erneuerung einer Rasengleisfläche im Jahr 2019 als Gelegenheit, auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern die bisherige Begrünung mit Rasen durch trockenheitsresistente und blütenreiche Sedumpflanzen zu ersetzen. Das Sedum-Gleisprojekt war ein Teil des bundesweiten Labelprozesses „StadtGrün - naturnah“, an dem die Wissenschaftsstadt Darmstadt teilnahm. Inzwischen wurde auch das Gleisbett der im Jahr 2022 eröffneten Lichtwiesenbahn mit Sedum-Pflanzen begrünt.

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Mit dieser innovativen Bepflanzung verfolgt die HEAG mobilo zwei wichtige Ziele. Die Sedum-Pflanzen bieten betriebliche Vorteile, da sie Hitze vertragen und aufgrund ihres begrenzten Wachstums weniger Pflegeaufwand erfordern. Dadurch entstehen geringere Unterhaltungskosten. Darüber hinaus trägt das Unternehmen zur Erhöhung der Artenvielfalt in Darmstadt bei. Die Pflanzung von Sedum erfordert jedoch einen aufwändigeren Prozess als ein Rasengleis. Der Aufbau umfasst bis zu sechs Schichten. Die HEAG mobilo hat bereits positive Erfahrungen mit Sedum an anderer Stelle gesammelt. Seit zwei Jahrzehnten ist das 5.600 Quadratmeter große Dach der Busabstellhalle auf dem Betriebshof Böllenfalltor mit diesen Pflanzen begrünt. Bei Sonnenschein zieht es zahlreiche Insekten an, während es bei Regen hilft, Wasser aufzufangen und somit insbesondere bei Starkregen die Abwasserkanäle entlastet.

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ÖPNV-Ausbau und Stadtentwicklung verknüpfen

Die Stadt- und Mobilitätsplanung in Freiburg sind eng miteinander verzahnt. Über 80 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner wohnen nicht mehr als 500 Meter von  einer Stadtbahnhaltestelle, was nur durch die Planung neuer Strecken im Stadtzentrum möglich ist. Dies fördert eine positive Einstellung zum ÖPNV. Vorrangschaltungen an Ampeln, eigene Gleiskörper und ein nahezu vollständiges Angebot an Niederflurbahnen beschleunigen den ÖPNV und gewährleisten Barrierefreiheit. Tagsüber verkehren die Stadtbahnen im 6-, 7,5- und 10-Minuten-Takt. Statistisch gesehen nutzen die Bewohnerinnen und Bewohner Freiburgs den ÖPNV etwa einmal täglich, was rund 220.000 Fahrten pro Tag entspricht. Die Anzahl der innerstädtischen Fahrradfahrten dürfte sogar noch höher sein als die Nutzung des ÖPNV. Die Aufgabe der Freiburger Verkehrs AG (VAG) besteht darin, ein attraktives Angebot an Bus- und Stadtbahnverbindungen bereitzustellen, das multimodal, barrierefrei und effizient ist.

Maßnahmen zum Klimaschutz

Das SDG 13 zielt darauf ab, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen. Dies beinhaltet insbesondere die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die Anpassung an bereits auftretende Klimaveränderungen. Im Zuge dieses Ziels sollen Regierungen, Unternehmen und Gemeinschaften zusammenarbeiten, um den Temperaturanstieg auf der Erde auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Die Förderung von Klimabewusstsein und Bildung ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, um weltweit die Bedeutung des Klimaschutzes zu vermitteln und Maßnahmen zu unterstützen. Dieses Ziel steht im Einklang mit internationalen Bemühungen wie dem Pariser Abkommen zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius.

Innerbetriebliche Mobilität

Fahrradstation | üstra

Das Projekt „Innerbetriebliche Mobilität“ ist ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen der ÜSTRA zur Reduzierung von CO2- und Schadstoffemissionen. Bis 2030 wurden ambitionierte Ziele in den Handlungsfeldern Dienstwege, Dienstreisen, Arbeitswege und Lieferverkehre festgelegt. Eine zukunftsorientierte innerbetriebliche Mobilität wird bei der ÜSTRA ganzheitlich, effizient, emissionsfrei und digital gedacht. In der Vergangenheit wurden insbesondere im Bereich Radverkehr und bei der Umstellung der Dienstfahrzeugflotte auf Elektroantrieb bedeutende Fortschritte erzielt.

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Aktuell sind bereits 17 Elektrofahrzeuge im Einsatz, die Beschaffung weiterer 10 Fahrzeuge ist geplant. In der Einkaufrichtlinie der ÜSTRA ist fest verankert, dass alle neu angeschafften Dienstfahrzeuge einen Elektroantrieb haben müssen. Nur in Ausnahmefällen, wie beispielsweise bei schweren Nutzfahrzeugen, darf davon abgewichen werden. Parallel zur Beschaffung der Fahrzeuge wurde auf den Liegenschaften eine entsprechende Ladeinfrastruktur installiert. Dabei erweitert sich nicht nur der Pool der Dienstfahrzeuge, sondern auch der Pool der Dienstfahrräder. Neben der kontinuierlich steigenden Anzahl an E-Bikes gibt es nun auch die ersten Lastenfahrräder bei der ÜSTRA. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Fahrradabstellanlagen, deren Anzahl stetig erhöht wird. Zudem wurden Fahrradservice-Stationen an allen Standorten errichtet, um Mitarbeitende dazu zu ermutigen, Wege mit dem Fahrrad anstelle des Pkw zurückzulegen. Aktuelle Projekte umfassen beispielsweise die Einführung eines Pooling-Systems für die Dienstfahrzeugflotte. Des Weiteren sollen die Abstellanlagen für Fahrräder einheitlich gemäß den Maßgaben des ADFC errichtet werden. Die Themen Biodiversität und Photovoltaik werden bei allen Baumaßnahmen berücksichtigt.

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Antriebswende für den Klima- und Umweltschutz

KVB

Im Bereich des Klima- und Umweltschutzes durchläuft der Busbetrieb der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) in diesen Jahren einen umfassenden Wandel. Die Antriebswende wird dazu führen, die CO2-Emissionen des Unternehmens pro Fahrgast-Kilometer deutlich unter 5 Gramm CO2 zu senken. Im Jahr 2016 wurde mit der KVB-Linie 133 erstmals in Europa eine Buslinie auf den Betrieb mit Batterie-Gelenkbussen umgestellt. Diese rund sieben Kilometer lange Innenstadtlinie wurde bewusst gewählt, um Erfahrungen im Stadtverkehr mit u. a. Staus, Umleitungen und hohem Fahrgastaufkommen zu sammeln. 

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KVB

Mit neun E-Gelenkbussen und den gewonnenen Erkenntnissen wurden der Betriebshof, die Werkstatt, die Leitstelle und der Fahrdienst weiterentwickelt. Wenige Monate später entschied die KVB, den gesamten Busbetrieb bis 2030 auf alternative Antriebe umzustellen.

Seitdem hat die Entwicklung Fahrt aufgenommen: Der Betriebshof Nord der KVB erhielt in einer ersten Ausbaustufe Ladeinfrastruktur für weitere 50 E-Busse. Die zweite Ausbaustufe ist inzwischen als Projekt aufgesetzt und wird mindestens 50 weitere E-Busse versorgen. Der Bau eines weiteren Betriebshofes für E-Busse, der neue KVB-Betriebshof Porz, befindet sich in der ersten Ausbaustufe. Hier werden etwa 150 E-Busse ihre „Heimat“ finden. Inzwischen wurden sechs wei-tere Buslinien auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt, weitere Linien sind in Arbeit und werden bald folgen. Die KVB setzt zu hundert Prozent auf Ökostrom und versorgt alle elektrischen Ver-braucher in den Bussen – den Antrieb genauso wie die Nebenverbraucher – mit Ökostrom. Daher reichte die anfängliche „Over-Night-Ladung“ auf dem Betriebshof nicht aus. Für die ersten Linien wurde zusätzliche Ladeinfrastruktur an den Endhaltestellen errichtet. Aufgrund der gesteigerten Leistungsfähigkeit der Batterien kann in Zukunft auf diese zusätzliche Infrastruktur verzichtet werden.

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Alternative Antriebe mit Wasserstoff

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2032 ihre gesamte Busflotte auf emissionsfreie Antriebe umzustellen. Insgesamt sollen 116 Diesel-Busse durch elektrisch betriebene Busse ersetzt werden, die wie die Stadtbahnen der rnv mit Ökostrom betrieben werden.

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Da reine Elektrogelenkbusse nicht die notwendige Reichweite für die Anforderungen des rnv-Linienverkehrs bieten, spielt die Anschaffung von Brennstoffzellen-Range-Extender-Bussen (BZ-REX) eine entscheidende Rolle. Diese Elektrobusse tanken zusätzlich zum Ökostrom Wasserstoff, der in einer Brennstoffzelle ohne klimaschädliche Emissionen in Strom umgewandelt wird und so die Reichweite der Busse erweitert. Aktuell sind 48 solcher Gelenkbusse vorgesehen.

Um die neue Busflotte abstellen, aufladen und mit Wasserstoff betanken zu können, realisiert die rnv im Rahmen der Förderprojekte H2Rivers und H2 Rhein-Neckar die notwendige Infrastruktur. Der Konsortialpartner H2 Mobility errichtet die entsprechenden Tankstellen auf einem neuen Wasserstoff-Busbetriebshof in Heidelberg sowie auf Betriebshöfen in Mannheim und Ludwigshafen. An diesen Standorten wird es auch öffentlich nutzbare Wasserstoff-Tankstellen geben, an denen sowohl private PKWs als auch Nutzfahrzeuge mit grün zertifiziertem Wasserstoff betankt werden können.

Darüber hinaus arbeitet die rnv daran, ihre Infrastruktur noch klimafreundlicher zu gestalten. Informationen über diese Projekte finden Sie hier.

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Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Das SGD 17 betont die Bedeutung von globalen Partnerschaften, Zusammenarbeit und Ressourcenmobilität, um die anderen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Es zielt darauf ab, alle relevanten Akteure zusammenzubringen, um gemeinsame Strategien zur Förderung von Technologie, Wissen und Kapital für eine nachhaltige Entwicklung zu entwickeln. Das Nachhaltigkeitsziel 17 unterstreicht die Notwendigkeit einer integrierten und systematischen Herangehensweise, um die Entwicklungsländer zu unterstützen und die Umsetzung der Agenda 2030 zu gewährleisten. Letztlich soll dieses Ziel sicherstellen, dass die Anstrengungen zur Förderung der Nachhaltigkeit global koordiniert und verstärkt werden.

Hersteller müssen langfristig Ersatzteile liefern können

Schienenfahrzeuge sind in der Regel 30, manchmal sogar bis zu 40 Jahre im Einsatz. Trotz dieser langen Lebensdauer stehen sie immer kürzeren technischen Innovationszyklen gegenüber, insbesondere im Bereich elektronischer Bauteile. Wenn bestimmte Ersatzteile veraltet sind oder nicht mehr hergestellt werden, sprechen die Einkäuferinnen und Einkäufer in den Verkehrsunternehmen von „Obsoleszenz“. Dies stellt die Einkäufer*innen und das Fachpersonal in der Instandhaltung vor besondere Herausforderungen, da sie adäquate Ersatzteile beschaffen müssen. Dieser Prozess ist kostspielig und zeitaufwendig. 

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Das Risiko, dass Teile der Flotte vorübergehend stillgelegt werden müssen und hohe Investitionen für ein Redesign notwendig sind, steigt immens. Aus diesem Grund beginnen Verkehrsunternehmen damit, sich bereits bei der Beschaffung bestimmter Waren und Güter langfristig die Ersatzteilversorgung vom Hersteller zusichern zu lassen. Bei der VAG Nürnberg ist das Thema Obsoleszenz-Management inzwischen für alle Fahrzeugbeschaffungen ein relevantes Vergabekriterium.

Bei den neuen U-Bahnen hat das Verkehrsunternehmen die Anbieter bereits in der Ausschreibungsphase dazu verpflichtet, zusammen mit dem Angebot ihre Kompetenz auf diesem Gebiet darzustellen und zu zeigen, wie ein Konzept für die Überwachung und die langfristige Verfügbarkeit der verbauten Komponenten umgesetzt werden kann. Außerdem muss der Hersteller eine Obsoleszenz-Beauftragte oder einen Obsoleszenz-Beauftragten benennen. Diese Person setzt die Anforderungen um und informiert als Bindeglied zum Betreiber frühzeitig, wenn Abkündigungen bei Ersatzteilen drohen. In regelmäßigen Runden werden gemeinsam mit der VAG Nürnberg notwendige Gegenmaßnahmen festgelegt. Zudem betreiben die Frankinnen und Franken zusammen mit über 30 anderen Betreibern (z. B. Deutsche Bahn, Schweizerische Bundesbahnen und Berliner Verkehrsbetriebe) ein europaweites Austauschportal. Abkündigungen können dort samt Dokumentation eingestellt werden, und die Nutzer*innen unterstützen sich gegenseitig mit Lösungsvorschlägen oder können mit eigenen Restbeständen behilflich sein.

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VDV-Unterausschuss Nachhaltigkeit

Der VDV-Unterausschuss Nachhaltigkeit trägt zur Sichtbarmachung von Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsmanagement innerhalb der ÖPNV-Branche bei. Er definiert sich selbst als Entwicklerin für Instrumente und Empfehlungen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in der Verbands- und Organisationskultur. Zudem unterstützt und berät dieser sowohl den Verband als auch die Mitgliedsunternehmen bei nachhaltigkeitsrelevanten Fragestellungen. Diesem liegt ein breites Nachhaltigkeitsverständnis entsprechend der Sustainable Development Goals zu Grunde.

Themenschwerpunkte des Unterausschusses Nachhaltigkeit

  • Europäischer Richtlinien-Entwurf CSDDD zur Lieferkette (Vorschlag v. 23.02.2022)
  • Nachhaltigkeits-Branchenleitfaden zur DNK-Erklärung und unter Einbezug der CSRD (Fertigstellung geplant für Frühjahr 2024)
  • Fortbildung zu Nachhaltigkeitsmanager*in
  • Fördermittel

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VDV-Mitteilungen

Ihre Ansprechpartnerin

Britta Mas

Fachbereichsleiterin Nachhaltigkeit Koordinatorin Unterausschuss Nachhaltigkeit