Smart Mobility und autonomes Fahren – Neue Chancen für die öffentliche Mobilität

Heute wird über die Zukunft der Mobilität entschieden – und die im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisierten Unternehmen und Verbünde haben dafür nicht nur eine klare Zielvorstellung von neuer öffentlicher Mobilität, sondern auch innovative Ideen für die konkrete Umsetzung. Autonomes Fahren, geteilte Fahrzeuge und Ridepooling sind spannende technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, die uns helfen können, diese Vision zu realisieren. Wir wollen das Autonome Fahren als Chance für neue öffentliche Mobilität nutzen.

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Wir planen die Zukunft der Mobilität! Sharing und Pooling, „Nutzen statt Besitzen“, sind schon immer Kernelemente des öffentlichen Personennahverkehrs gewesen.

Wir sind die Lösung! Wir tragen maßgeblich dazu bei, unsere Städte lebenswert und attraktiv zu machen. Der durch neue Angebote erweiterte ÖPNV ermöglicht komfortable und umfassende Mobilität für alle Menschen. Immer und überall. Und damit zunehmend ohne eigenes Auto. So kann die Mobilität von morgen mit deutlich weniger Individualverkehr realisiert werden und damit viele Probleme unserer Städte lösen: weniger Stau und zugeparkte Straßen, weniger Lärm, weniger Schadstoffbelastung und mehr Lebensqualität.

Autonomes Fahren und Ridepooling sind jedoch mit Risiken verbunden. Sie könnten ohne die richtigen Rahmenbedingungen zu noch mehr Verkehr, zu einem Aushöhlen des ÖPNV und zu einem Verlust der kommunalen Steuerungsfunktion führen. Deshalb müssen wir gerade jetzt die Weichen für eine Trendwende stellen.

Ridepooling ist eine wichtige Ergänzung zu bestehenden öffentlichen Verkehrsmitteln. Deshalb müssen wir diese sinnvolle Angebotsausweitung zusammen mit dem ÖPNV denken und organisieren. In den Mobilitätsplänen der Kommunen und ÖPNV-Aufgabenträger wird das Ridepooling in das vorhandene ÖPNV-Angebot integriert.

Wir brauchen ein Gesamtsystem mit einem leistungsstarken ÖPNV als Rückgrat und Systemintegrator. Bereits heute werden Poolingangebote, CarSharing, BikeSharing und Plattformen unter Regie des ÖPNV aufgebaut und betrieben. Die bei Fahrgästen und Aufgabenträgern gleichermaßen etablierten Verkehrsunternehmen mit ihren vertrauten Marken positionieren sich dabei neu und umfassender aufgestellt als je zuvor.


Individuelle und öffentliche Mobilität aus einem Guss.

Die Mobilität der Zukunft verändert die Verkehrslandschaft von Grund auf. Die Menschen nutzen je nach Ziel und Anlass verschiedene Verkehrsmittel, meist öffentlich verfügbar statt individuell besessen. Die Flächen in der Stadt werden allen Anforderungen entsprechend gerecht aufgeteilt: mehr Platz für Fußgänger, Rad- und Rollerfahrer, für den Aufenthalt auf lebendigen Plätzen und mehr Grün. Aber auch mehr Raum für Busse und Bahnen. Der heute noch dominante Individualverkehr tritt zugunsten eines vernetzten Mobilitätsmixes aus geteilten, elektrischen und autonomen Fahrzeugen zurück. Die Mobilität der Zukunft bietet individuelle und öffentliche Mobilität aus einem Guss – sicher, verlässlich und nachhaltig.

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Nur der ÖPNV kann die dafür notwendigen Basissysteme stellen, mit denen die Hauptnetze der öffentlichen Mobilität versorgt werden können. Dabei bilden Schienenverkehrssysteme heute wie morgen das Rückgrat des Hochleistungsnahverkehrs. Durch beschleunigte Bus-Rapid-Transit-Linien werden weitere Hauptverkehrsachsen mit hoher Kapazität geschaffen. RidePooling-Systeme und neue On-Demand-Angebote werden die Nebennetze optimal versorgen. Unsere Illustration verdeutlicht diese Zusammenhänge anschaulich: Öffentliche Transportsysteme ersetzen den Privatverkehr so weitreichend, dass Kommunen und Städte lebenswerter, sicherer und attraktiver werden.

Durch den Einsatz von modulartigen Platooning-Bussen in verschiedenen Größen werden Haupt- und Nebenverkehrsachsen optimal ausgelastet – besonders auch im Hinblick auf Spitzen- und Schwachlastzeiten. Aber auch On-Demand-und CarSharing-Fahrzeuge in unterschiedlichen Komfortklassen machen das eigene Auto zunehmend überflüssig. Traditionelle Hauptbahnhöfe werden zunehmend zu Mobility Hubs ausgebaut, in denen verschiedene Verkehrsmittel des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs zusammentreffen und nahtlosen Anschluss für Reisende gewährleisten. In der hier beschriebenen Zukunftsvision werden insbesondere autonom fahrende ÖV-Shuttles die flächenhafte Feinverteilung übernehmen.

In den Wohngebieten und an Aufkommensschwerpunkten wie Universitäten und öffentlichen Einrichtungen entstehen Mobilitätsstationen mit einem Angebot an verschiedenen aktiven und autonomen Fahrzeugen.

Für mehr Aufenthaltsqualität, angenehmes Zufußgehen oder auch Fahrradfahren in der City benötigen wir schlichtweg Platz, der in unseren Städten heute leider vielerorts fehlt. Das liegt auch daran, dass vor allem zahllose privat genutzte Pkw als Stehfahrzeuge sehr viel Fläche einnehmen. Autonom fahrende ÖV-Shuttles benötigen keine Parkplätze im Straßenraum. Diese Fläche kann für den Umweltverbund, Stadtleben und mehr Grün neu verteilt werden. Bündeln wo möglich, individuell wo nötig. Mehr Mobilität mit weniger Verkehr. Geteilt oder allein: Mit On-Demand-Angeboten zu individueller Mobilität. Ridepooling und Mobilitätsstationen sorgen für mehr Mobilität in der Fläche. Haustürservice mit weniger Verkehr – nach der Feinerschließung wird elektronisch gekoppelt. Von Haltestelle zu Haltestelle oder von Tür zu Tür – alles über die App des lokalen Verkehrsunternehmen. Einfach aus dem Fahrzeugpool auswählen und losfahren!

So entsteht ein Mobilitätssystem, das auf drei stabilen Säulen fußt: lebenswertes Leben in der Stadt, Anbindung und Teilhabe der ländlichen Räume sowie multimodale Vernetzung verschiedener Verkehrssysteme. Das schafft nur der ÖPNV, denn die Planung sowie Realisierung verlässlicher umwelt- und bedarfsgerechter Mobilitätsangebote waren und sind eine Kernkompetenz der Verkehrsunternehmen und -verbünde. In der digitalen Welt von morgen werden diese Angebote noch konsequenter aus einer Hand von den öffentlichen Verkehrsunternehmen angeboten.

Portfolio der Mobilitätsmittel –
rund um die Uhr verfügbar.

Die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen können intelligent gelöst werden von der Schiene bis hin zur Busbahn im dichten Takt, bedarfsgesteuerten Shuttles und kombiniert mit einer Vielzahl von Sharing-Varianten. Das eigene Auto wird durch dieses gut ausgebaute Angebot mit dichter und bedarfsgerechter Taktung überflüssig: einfach einsteigen und losfahren.

Autonomes Fahren im ÖV 

Neben den Entwicklungen von Fahrassistenzsystemen in der Automobilindustrie finden sich besonders im öffentlichen Verkehr zahlreiche Projekte und Erprobungen des fahrerlosen Fahrens mittels autonomer Pendel- und Kleinbusse. Von Sylt bis Bad Birnbach ist deutschlandweit eine Vielzahl von Erprobungsprojekten mit automatisierten Fahrzeugen im Realeinsatz unterwegs – auch wenn aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen heute noch ein Sicherheitsfahrer an Bord sein muss. Einen deutschlandweiten Überblick auf die aktuellen Projekte im Bereich autonome Shuttle-Bus-Projekte gibt es auf unserer "Innovationslandkarte".

Innovationslandkarte: Autonome Shuttle-Bus-Projekte

Hier finden Sie eine deutschlandweite Übersicht der autonomen Shuttle-Bus-Projekte im ÖPNV, die derzeit in Kooperation und Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen vor Ort entwickelt und voran getrieben werden.

Eckpunkte zum Rechtsrahmen

Der vollautomatisierte und fahrerlose Level 4 Betrieb im öffentlichen Verkehr.

Weiterführende Informationen