Der auf Ganzzüge ausgerichtete kombinierte Verkehr (KV) über die großen und zentral gelegenen Terminals leistet einen wesentlichen Beitrag für Klimaschutz und Verkehrsverlagerung. Sein derzeitiger Anteil an der Schienengüterverkehrsleistung liegt bei ca. 40 Prozent. Politik und Wirtschaft sollen diese hubbezogenen Produktionskonzepte weiter tatkräftig unterstützen, vor allem im Hinblick auf die großen Verlagerungspotenziale.
Der „große“ KV kann es aber nicht alleine schaffen, die ambitionierten Ziele zu erreichen. Benötigt werden dafür auch der Wagenladungsverkehr (Einzelwagen, Wagengruppen und Ganzzüge) über Gleisanschlüsse und multimodale Verladestellen sowie ein „kleinerer“ KV in Wagengruppen über dezentrale und kundennahe Terminals.
60 Prozent der Verkehrsleistungen werden derzeit im Wagenladungsverkehr abgewickelt. Er eignet sich für Massengüter und hochwertige Güter gleichermaßen. Er kann größere Volumen und Gewichte aufnehmen als ein Lkw, d. h. ein Güterwagen kann in aller Regel mindestens zwei Lkw ersetzen.
Weil viele Unternehmen auf einen eigenen Gleisanschluss verzichten (müssen), ist der multimodale Verkehr mit Einbindung der Straße im Vor- und Nachlauf und Umschlag über Verladestellen eine wichtige Zukunftsoption für die Schiene. Großes Potenzial haben zudem multimodale Transportketten in Kombination (Straße–)Schiene-Schiff.
Die Charta empfiehlt, alle Verkehrsträger im Sinne einer sinnvollen Aufgabenteilung in multimodalen Transportketten zu optimieren und die erforderlichen Infrastrukturen zwischen den Quellen/Zielen der Verkehre und den multimodalen Umschlagstellen zu betrachten.
Unter multimodalem Verkehr versteht die Gleisanschluss-Charta einen Transport von Haus zu Haus, bei dem mehr als ein Verkehrsträger eingesetzt wird.
Die Charta setzt sich für alle Beförderungssysteme im Schienengüterverkehr ein und wirbt für eine stärkere Wahrnehmung von Gleisanschlüssen und multimodalen Verladestellen bei Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Kundennahe Zugangsstellen zur Schiene tragen erheblich zur Reduzierung von Lkw-Verkehren bei, sei es im ländlichen Raum, in Mittelzentren oder in Ballungsräumen.
Schon lange ist zu beobachten, dass Unternehmen aus den Metropolen in die Peripherie oder sogar in die Fläche abwandern. Damit verändern sich die Quellen und Ziele von Transporten. Dieser Entwicklung muss sich die Eisenbahninfrastruktur anpassen, ansonsten drohen lange Lkw-Distanzen zu den Bahnterminals.